Trimmclub Essen
Trimmclub Essen

Gründung des Tc

 

Der Trimmclub-Essen e.V. besteht seit dem 23.04.1975. Er ist aus der Jedermann-Sport-Vereinigung Essen entstanden. Diese wurde im November 1963 gegründet.

 

 

 

Die Geschichte des TRIMMCLUB-ESSEN e. V.  in Essen

 

Von den Nachkriegsjahren bis zur Gründung des Vereins im Jahr 1975:

 

In den ersten Nachkriegsjahren galt das Hauptaugenmerk der Instandsetzung und dem Neubau von Sportanlagen. Es wurden Turnhallen als Flüchtlingsunterkünfte benötigt, und der Sport musste zurückstehen.

Nach dem Krieg existierten in Essen 22 Turnhallen, davon waren nur 9 einsatzfähig. Angesichts von heute vorhandenen zahlreichen Turn- und Sporthallen eine kaum vorstellbare Situation. Oberste Priorität hat heute die Instandsetzung bzw. Instandhaltung und Modernisierung der bestehenden Sportanlagen.

Geprägt wird jedes Amt von seinen Mitarbeitern, vor allem von seinen Chefs. Im Jahr 1952 übernahm Rüdiger Weitzdörfer, ein Diplom-Sportlehrer, die Leitung des städtischen Sportamts. Vieles ging damals richtungsweisend von Essen aus, und so kam es, dass Essen den Zuschlag für die Durchführung des Deutschen Turnfestes im Juli 1963 erhielt.

Der hervorragende Ablauf dieses Turnfests mit nicht weniger als 40.000 Teilnehmern im damaligen Grugastadion hatte nachhaltige Auswirkungen auf den Sportbetrieb in der Stadt Essen. Es war die wohl größte Sportveranstaltung, die jemals in Essen stattgefunden hat.

Das Moto des Turnfests „Kommt - macht alle mit!“ war die Geburtsstunde des Jedermann-Sports bzw. des „zweiten Wegs“ wie man es damals formulierte. Man wollte diesen Schwung für den Breitensport mitnehmen und Sportkurse in Turnhallen, aber auch anderen Sportstätten und unter freiem Himmel für alle auch ohne Vereinsbindung anbieten.

Weizdörfer bewies eine glückliche Hand, als er mit der Aufbauarbeit den damals 30-jährigen Diplom-Sportlehrer Horst Bosak betraute, der in wenigen Jahren, gemeinsam mit seinen Kollegen Lilo Lauterbach und Reinhold Steinert, eine ständig steigende Zahl von Jedermann-Kursen aus dem Boden stampfte.

 

 

 

Überhaupt hat Horst Bosak es verdient, dass man sich mit seiner Arbeit etwas näher auseinandersetzt:

Er hatte sich bereits nach kurzer Zeit innerhalb des Sportamtes einen ausgezeichneten Ruf als Sportpädagoge erworben. Die vom Amtsleiter Rüdiger Weitzdörfer eingeführten und viele Jahre von Horst Bosak geleiteten Übungsleiterseminare haben bei Generationen von Teilnehmern bleibende Eindrücke hinterlassen.

Er war überaus erfolgreicher Trainer der Mädchen das damaligen ESV 99 – bekannte Namen waren Uschi Leuschner, Eva Wilms, Christa vom Eyser, Brigitte Wolf und viele mehr. Bosak war seit 1969 Vorsitzender des Leichtathletikkreises Essen und hat somit ein wichtiges Kapitel Essener Leichtathletikgeschichte geschrieben. Nicht selten ist er mit seinen offenen Worten bei den politischen Amtsträgern angeeckt.

In Bosaks an Weihnachten 1968 entwickelten „Sofortmaßnahmen zur Talentförderung“ war zum ersten Mal in Essen so etwas wie eine Konzeption für Nachwuchsförderung im Leistungssport zu erkennen.

 

 

Der Amtsleiter Weitzdörfer wechselte nach Köln, sein Nachfolger als Sportamtsleiter wurde der Sportlehrer Günther Bergschmidt.

Er war nur 11 Monate in Essen tätig, hat aber die neue Entwicklung zum Jedermann-Sport mit eingeleitet.

Mit seinem Nachfolger als Sportamtsleiter Paul Hoffmann ging die Trägerschaft der inzwischen gegründeten Jedermann-Sportkurse und der Übungsleiter-Kurse an den Stadtsportbund Essen.

 

Die Geburtsstunde des Trimmclubs Essen vor 50 Jahren:

 

Bis Mitte der 70er Jahre war die Zahl der Jedermann-Kurse bereits auch 80 angewachsen. Einige Kurse machten sich als neue Vereine selbstständig,

denn ganz ohne Vereinsstruktur ging es dann auf Dauer doch nicht: Um für die Kurse weiter in den Genuss der städtischen Turnhallen zu kommen, wurde es notwendig, der losen Vereinigung einen offiziellen Rahmen zu geben.

So erinnern wir uns heute an die Gründung des Trimmclub e. V. im April 1975, also vor 50 Jahren. Hier eine Liste der Gründungsmitglieder:

  - Horst Bosak - Wolfgang Distelhorst - Heinrich Küper - Helmut Lohmann- Ruth Schrock - Helmut Schrock - Reinhold Steinert - Doris vor den Bäumen - Helgard Wurm

Dennoch wollte man in der Tradition der Jedermann-Sportkurse bleiben und „möglichst wenig wie ein Verein erscheinen“, unterstreicht der heutige Trimmclub-Vorsitzende Detlev Rotert: „Die Teilnehmer sollten das praktisch nicht merken, dass sie jetzt in einem Verein sind.“ Rotert, der vor 10 Jahren den Vereinsvorsitz von Horst Bosak übernommen hat, war selbst über 40 Jahre im Trimmclub als Übungsleiter tätig.

 

 

 

Kaum zu glauben: In seiner Sportgruppe „Funktionsgymnastik“, die inzwischen vom „Jungspund“ Engin Simsek geleitet wird, sind heute noch drei Gründungsmitglieder im Alter von über 90 (!) Jahren regelmäßig aktiv dabei: Aloys Lepper, Alfred Nern und Hans-Albert Eiden. Aloys Lepper auf die Frage, wie lange er das noch machen will: „So lange es geht. Es wird natürlich mit zunehmendem Alter immer schwieriger. Aber ich bin froh, dass hier keine 40-Jährigen dabei sind, da könnte ich nicht mehr mithalten.“

 

 

Der Erfolg des Trimm-Dich-Clubs stellte sich schnell ein – auch nicht zuletzt eines prominenten Auftritts des ersten Trimmclub-Vorsitzenden Horst Bosak, der in der Grugahalle zusammen mit Show-Legende Frank Elstner für den Trimm-Sport werben konnte. 1300 Mitglieder zählte man in der Spitze. „Wir waren die Macht im Revier“, so Horst Bosak, heute ist er stolze 92 Jahre alt – und bis Ende vergangenen Jahres selbst noch aktiver Übungsleiter in der Sportgruppe „Fit und aktiv bis ins hohe Alter, Damen /Herren“. Trimm-Dich war „in“, es war eine bundesweite Bewegung, jeder

kannte das Maskottchen „Trimmi“:

 

 

 

Doch in den letzten Jahren sind die Rahmenbedingungen schwieriger geworden. Das 2019 auf die Wege gebrachte Turnhallensanierungs-Programm der Stadt Essen hatte zu einer großen Fluktuation geführt: „Wenn auf einmal zwölf Turnhallen dichtmachen, stehen die Gruppen, die sie genutzt haben. erst einmal schlecht dar“, erläutert Rotert. Hinzu kam dann die Pandemie mit all ihren Begleiterscheinungen. „Nach Corona sind wir auf 280 Mitglieder geschrumpft“, erinnert sich der Vorsitzende. Mittlerweile habe man sich mit 450 Mitgliedern immerhin wieder nahezu verdoppelt.

 

Heutige Situation: 30 Sportgruppen im Trimmclub

„Wir sind nicht nur ein Breitensportverein, sondern auch stark auf Senioren ausgerichtet“, stellt der zweite Vorsitzende Jörg Makowski klar – aber nicht nur: Auch an Kinder und Familien richten sich viele der 30 Gruppen, die in ganz Essen verteilt sind. In der Turnhalle des Gymnasiums Werden etwa trifft sich sonntagmorgens eine Basketball-Herrengruppe, Fitness für Damen ist montagabends in Frillendorf angesagt, in der Turnhalle der Rüttenscheider Käthe-Kollwitz-Schule gibt es donnerstagnachmittags ein Turn- und Spiel-Angebot, das sich an Kinder im Vorschulalter richtet. Zudem gibt es in der Schwimmhalle der Gesamtschule Holsterhausen Schwimmunterricht für Sieben- bis 13-Jährige.

 

 

 

 

Doch will man auch immer wieder neues bieten, um weitere Zielgruppen zu erschließen: So sei jetzt eine Übungsleiterin frisch an Bord, die bald Entspannungsübungen mit Yoga anbieten möchte. „Kommt, macht alle mit“, soll auch in Zukunft das Motto für den Trimm-Club bleiben, möglichst für die kommenden 50 Jahre – und darüber hinaus.

Aus Anlass des Jubiläums wurden am 26.03.2025 zwei Kanadier-Drachenboote des Trimmclubs der im Haus Scheppen am Baldeneysee ansässigen Essener Sportjugend als Geschenk übergeben.

Dort können sich die Kinder und Jugendlichen über die blauen Boote freuen. Bis dahin lagen die Boote noch auf der anderen Seite des Baldeneysees, am Regattahaus. Dort drohten die schmucken Kanadier jedoch zu verwaisen, denn: „Unsere Wassersport-Abteilung hat sich aufgelöst“, stellt der Detlev Rotert fest. „Ein Grund dafür ist die Überalterung der Mitglieder,“ räumt er ein: „Uns plagen Nachwuchssorgen.“ Nicht zuletzt ein Grund, warum man den guten Kontakt mit der Sportjugend pflegt.

 

Und hier schließt sich der Kreis:

 

Der verdiente Diplom-Sportlehrer und in vielen Funktionen  erfolgreiche heute 92-jährige Horst  Bosak, vor 50 Jahren der Gründer des Trimmclubs, ist als Ehrenvorsitzender des Vereins mit anwesend bei der Übergabe der beiden Drachenboote,

wohl nicht ganz zufällig nimmt sein eigener Sohn Jörg Bosak – tätig als Bildungsreferent bei der Sportjugend Essen e. V. – für seinen Verein die Boote entgegen. 

 

 

 

 

TC-Essen, U.L., im April 2025

Text ergänzt mit Zitaten aus

  • Band „150 Jahre Sport in Essen“, Klartext Verlag
  • WAZ/NRZ v. 19.12.2023
  • Werdener Nachrichten vom 05.04.2025

 

Noch zur Ergänzung: Film über die Jedermann-Sportkurse

 

Im Auftrag des Trimmclub e. V. haben die Autoren Wolfgang Knobbe und F. Kryschak einen interessanten 16mm Zelluloid-Ton-Film über die Jedermann-Sportkurse produziert. Dieser inzwischen digitalisierte Film (ca. 16 Min.) ist auf Youtube hochgeladen und kann dort unbeschränkt angesehen werden über folgenden Link (bitte in die Browser-Suchleiste einfügen):

youtu.be/HLZJPGhSo4E - YouTube

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

    

 

 

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